Seit dreißig Jahren koche ich praktisch jeden Tag. Ich bevorzuge eine klare Küche mit frischen Zutaten der Region, ohne Schnörkel und Firlefanz. Man sollte sehen, dass es hausgemacht ist. Kochen ist für mich keine Arbeit, sondern konzentrierte Entspannung. Vor allem ist es ein sinnliches Handwerk. Das, worauf es ankommt, kann man nicht aus einem Kochbuch nehmen oder vom Fernsehen abschauen. Du musst mit den Händen spüren, wie sich das anfühlt. Du musst es gesehen und probiert haben. Wenn du weißt, wie es gehört, kannst du es nicht mehr falsch machen.
Das Talent und die Liebe zum Kochen wurden mir praktisch in die Wiege gelegt. Schon als Kind schaute ich meiner Mama aufmerksam in die Töpfe. Sie war eine begnadete Köchin. Von ihr habe ich die genaue Komposition des Geschmacks mitbekommen. Ich bin auf einem Bauernhof mit Gasthaus in Doren im Bregenzerwald aufgewachsen. Gemeinsam mit meinen fünf Geschwistern musste ich überall mithelfen, am liebsten war ich in der Küche. Ohne Mama wäre ich heute keine Köchin. Ich musste ihr jahrelang zuschauen, bis ich die Gerichte so hingekriegt habe wie sie.
Einfach und gut kochen
Letztendlich geht es beim Kochen um die ganz persönliche Erfahrung durch wiederholte Übung. Oder wie es der Eat Art-Künstler Daniel Spoerri ausdrückt. „Das Wichtigste beim Kochen ist, dass man es immer wieder tut.“
Täglich einfach, aber gut zu kochen bedeutet jedoch, dass man einen Vorrat an hochwertigen Produkten braucht. Viele Zutaten werden allerdings nur für den professionellen Bedarf in sehr guter Qualität angeboten. In meinem Laden und im Online-Shop gibt es eine Auswahl davon in kleinen Haushaltsmengen.
Meine Küche ist saisonal und regional. Eine Ausnahme mache ich nur bei Gewürzen, wenn sie ein einzigartiges Aroma haben. Die Produkte, die ich in meiner Gewürzwerkstatt herstelle, sollen das mühsame Suchen und Kombinieren von Zutaten erleichtern. Zum Einsatz kommen meine Gewürze in der Kochschule. Ich koche gemeinsam mit meinen Gästen Menüs laut Programm oder biete maßgeschneiderte Kochformate für besondere Anlässe.
Gutes Kochen ist aber nur die eine Seite der Medaille. Genauso wichtig ist das gesellige Essen. Deshalb lege ich Wert auf einen schön gedeckten Tisch in einem handwerklich gestalteten Raum.
Karin Kaufmann
Geboren 1964, aufgewachsen mit 5 Geschwistern auf einem Bauernhof mit Gasthaus in Doren im Bregenzerwald. Zwei Kinder (geb. 1994 und 1999). Lebt und arbeitet in Egg im Bregenzerwald. Mitglied der Handwerkerkooperative „Werkraum Bregenzerwald“ und des Netzwerks „Gastgeben auf Vorarlberger Art“.
2016 | Start der Frau Kaufmann Gewürzwerkstatt mit eigener Produktion in Egg, Bregenzerwald |
2015 | Oktober, Vortrag für den Südtiroler Bauernbund in Bozen – „Einfach gut“ Juni bis September, Kuratorin Lebensmittelhandwerk und Moderatorin verschiedener Kochaktionen bei der Ausstellung „Küchen Kochen Handwerk“ im Werkraum Bregenzerwald |
2014 | Oktober, Vortrag für die Stadt Dornbirn – „Sinnvoll-genussvoll-lustvoll“ November, Lokale Expertin aus dem Bregenzerwald für deutsche Journalisten in Hamburg |
2014 | März, Lokale Expertin aus dem Bregenzerwald im Auftrag der Österreich Werbung für Schweizer Journalisten in Zürich Mai, Kochen im Werkraum Projekt „Tafeln im Bregenzerwald“ |
2011 | Oktober, Eröffnung Frau Kaufmann Laden und Online-Shop |
2011 | Innovationspreis von Vorarlberg Tourismus |
2010 | Start als Unternehmerin mit der Kochschule Frau Kaufmann in Egg, Bregenzerwald |
2001 bis 2008 | Werkraum Bregenzerwald, ab 2006 Geschäftsstellenleiterin |